17. Zugvogeltage 2025

Vom 11. bis zum 19. Oktober 2025 finden die 17. Zugvogeltage statt. Während dieser Zeit dreht sich an der niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln alles um die Zugvögel. Tausende von Zugvögeln aus dem hohen Norden nutzen zu dieser Jahreszeit das Wattenmeer, um sich zu erholen und für die Weiterreise in den Süden zu stärken.

Während dieser Zeit gibt es auf Norderney ein verstärktes Angebot an Natur-Veranstaltungen, um auf die Zugvogeltage aufmerksam zu machen und Interessierten weitere Informationen näherzubringen. 

 

Zu den Veranstaltungen

Rund um die Zugvögel

Bereits seit 2009 finden jährlich in der zweiten Oktoberwoche die Zugvogeltage statt. In dieser Zeit können neun Tage lang die faszinierende Vogelwelt des Wattenmeeres und der Vogelzug hautnah erlebt werden.

Das Ziel hinter den Zugvogeltagen ist es nicht, aus Ihnen innerhalb der neun Tage einen echten Zugvogel-Experten zu machen. Vielmehr soll ein Bewusstsein geschafften werden – gegenüber der Bedeutung des Wattenmeeres für den internationalen Vogelzug und die Verantwortung für seinen Schutz.

Es soll vermehrt Aufmerksamkeit auf das faszinierende Naturphänomen gelenkt werden und Bewunderung sowie Staunen auslösen.

Was ist zu beachten?

Im Nationalpark Niedersächisches Wattenmeer gibt es spezielle Regeln, um die dort heimischen Tiere und Pflanzen zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten. Der Nationalpark ist in folgende drei Zonen unterteilt:

  1. Ruhezone: Hier gelten die strengsten Regelungen. Man darf sich nur innerhalb der markierten Wege bewegen, um die empfindlichen Gebiete und wichtigen Rückzugsorte der Tiere zu schützen und nicht zu zerstören.
  2. Zwischenzone: Hier gibt es ähnliche Regeln wie in der Ruhezone während der Brutzeit. Außerhalb der Brutzeit, also vom 1. April bis 31. Juli, kann man sich frei bewegen.
  3. Erholungszone: Diese Zone ist für die Erholung der Menschen gedacht und daher bedarf es hier keiner speziellen Regelungen.

Die Vögel haben über die Zeit gelernt, dass ihnen im Nationalpark keine Gefahr droht. Daher kann man sie teilweise auch in unmittelbarer Nähe der ausgeschriebenen Wanderwege beobachten, was auch als "Nationalpark-Effekt" bezeichnet wird. Aufgrund dieser Besonderheit bietet der Nationalpark einzigartige Möglichkeiten, um Vögel intensiv zu beobachten und kennenlernen zu können.

Bitte verhalten Sie sich dementsprechend, dass die Tiere sich nicht gestört oder bedroht fühlen. Nur so kann der "Nationalpark-Effekt" weiterhin bestehen bleiben und dieser besondere Lebensraum nicht in Gefahr geraten.

Die Sturmmöwe

Relativ klein und zierlich, wirkt die Sturmmöwe (Larus canus) fast wie eine Miniaturausgabe der Silbermöwe. In Finnland, dem Partnerland der diesjährigen Zugvogeltage, ist sie weit verbreitet und brütet sowohl an der Küste als auch im Binnenland.

Aber auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist die Sturmmöwe ein häufiger Brutvogel und mit rund 60.000 rastenden Individuen ein sehr häufiger Durchzügler und Wintergast. Sturmmöwen lassen sich fast überall im Nationalpark beobachten. Ziehende Vögel folgen den Küstenlinien, rastende Tiere halten sich gerne an Stränden auf.

Hinweise für Sie

Watt bei Wind und Wetter – Hinweise für Sie

Der Oktober ist wechselhaft und bei Weitem nicht immer so golden, wie ihm nachgesagt wird. Mit der richtigen Kleidung können Sie dennoch raus in die Natur und die Wattenmeerregion mit ihren rauen Charme näher kennenlernen.

Bei der Vogelbeobachtung im Oktober empfehlen wir wind- und regendichte Kleidung in gedeckten Farben – so sind Sie geschützt und die Tiere werden nicht durch grelle Farben, wie weiß oder gelb, irritiert. Im Watt, auf dem Meer und auf dem Deich gibt es keinerlei Windschutz, sodass eine Windjacke nahezu unabdingbar ist. Bei Wattwanderungen sind alte, feste Turnschuhe, Gummistiefel oder Neopren-Schuhe zu empfehlen, da sie vor Muschelschalen schützen und Ihre Füße warm und trocken halten.

 

Das Wattenmeer barrierefrei

Auch wenn Sie einen Kinderwagen dabei haben, schlecht zu Fuß sind oder im Rollstuhl sitzen, ist es möglich, dass Sie das Wattenmeer hautnah erkunden. Viele Angebote im Rahmen der Zugvogeltage sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet.

Die Veranstaltungsräume, die mit dem bundesweiten Kennzeichnungssystem "Reise für Alle" zertifiziert sind, wurden auch im Programm besonders gekennzeichnet. Auf der Website reisen-für-alle.de finden Sie genaue Informationen zur Barrierefreiheit.

Hintergrund der Zugvogeltage – Warum machen die Vögel Rast?

Typischerweise brüten die Zugvögel des Wattenmeeres weit oben in den Tundren der Arktis, im Norden Europas, Asiens oder gar Amerikas. Auf ihrem Weg in die Winterquartiere, die meist im westlichen Afrika gelegen sind, legen viele Zugvogelarten nur eine einzige Rast ein – und zwar im Wattenmeer. Daher wird das Wattenmeer auch als Drehscheibe des Ostalatlantischen Vogelzuges bezeichnet.

Hier nutzen die Vögel die Rast im Wattenmeer, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Die Voraussetzungen sind hier ideal, aufgrund des großen Nahrungsreichtums so dass Millionen von Zugvögeln ihren hohen Energiebedarf decken können. Ihre bevorzugten Nahrungsquellen sind beispielsweise Muscheln, Krebse und andere Lebenwesen, die in den Wattflächen leben. Ohne diesen Zwischenstopp sind viele Vogelpopulationen nicht in der Lage, ihre Zugweg zu bewältigen. Dieser Umstand zeigt nochmal deutlich die Berechtigung der Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes.

Kontaktpartner

Nationalparkverwaltung "Niedersächsisches Wattenmeer"

Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven

zugvogeltage.de oder nationalpark-wattenmeer.de

T: +49 (0)4421 9110

M: poststelle@nlpv-wattenmeer.niedersachsen.de

 

UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum Norderney

Am Hafen 2, 26548 Norderney

T: +49 (0)4932 2001

M: info@wattwelten.de